Ein Thermometer basteln
Peter hat in der Vorschule bei einem Projekt mitgemacht. Es wurde über Zeiteinheiten gesprochen. Es wurde über Ereignisse gesprochen. Diese Ereignisse fanden zu bestimmten Zeiten statt. Es waren Mahlzeiten und Termine. Es wurde auch gebastelt. Aus Papier und Pappe bastelte die Gruppe von Peter eine große Uhr. Diese Uhr konnten die Kinder mit ihrer Erfahrungswelt in Beziehung setzen.
Miriam, seine Schwester, geht noch in den Kindergarten. Auch sie hat schon Erfahrungen damit, sich bastelnd ein anspruchsvolles Thema zu erarbeiten. Das Wetter und die Hautgefühle während der Jahreszeiten zum Beispiel. Warum ist es manchmal kalt und manchmal warm. Und woran kann man warm und kalt noch bemerken? Da liegt es nahe, mal ganz genau ein Thermometer zu untersuchen.
Miriam erzählt begeistert, wie sie heute ein Thermometer gebastelt hat: „Zuerst haben wir Wasser mit Tinte eingefärbt. Dann wurde das gefärbte Wasser luftdicht in einem schmalen Glaskolben verschlossen. Dann haben wir den Glaskolben ganz lange in Eiswürfel getan. Als das Wasser sich ganz zusammengezogen hatte, haben wir einen Strich am oberen Rand gemacht. Danach brauchten wir den Glaskolben nur noch in kochendes Wasser legen. Und schon war der ganze Kolben voll mit dem blauen Wasser. Und schon hatten wir die Marke für den Strich ganz oben. Fertig ist das Thermometer.“
Entwicklungspsychologische Hintergründe
Die Mutter staunte nicht schlecht. Abends kam der Vater nach Hause. Er freute sich, als er die Begeisterung seiner Tochter sah. Er schrieb nämlich gerade an seiner Dissertation: „Zur Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen in der Gewinnung kognitiver Handlungskompetenzen.“ Der Vater konnte sich nicht zurückhalten und hob zu einem längeren Vortrag an:
Für Miriam und Peter ist Lernen sehr wichtig. Lernen bedeutet, dass sie etwas tun können, was sie vorher noch nicht konnten. Sie können nun ein Thermometer oder eine Uhr basteln. Die Kindergärtnerinnen hatten mit ihren Projekten noch mehr im Sinn. Ein Thermometer oder eine Uhr zu basteln hilft einem Kind, abstrakte Konzepte anschaulich zu machen. Temperatur und Zeit sind dann keine uninteressanten Begriffe mehr. Ein Kind kann sein eigenes Handeln, eigene Erfahrungen damit verbinden. Worte reichen dafür nicht. Ein Kind muss mit seinen Händen begreifen, was z.B. Temperatur bedeutet. Solche Erfahrungen vergisst es nie. Worte dagegen sind Schall und Rauch.
Konsequenzen in der Pädagogik
In der Pädagogik hat die Vorstellung eine lange Geschichte, dass praktische Handlungen Kindern beim Lernen helfen. Basteln unterstützt ein Kind dabei, komplizierte Sachverhalte zu verstehen. Das müssen nicht immer abstrakte Konzepte wie Raum, Zeit, Temperatur sein. Schon Ingrid Pramling konnte an der Uni Göteborg zeigen, dass Kinder keine allgemeinen Konzepte wie „Form“ verstehen. Aber ein Kind ist durchaus in der Lage, mit konkreten Formen umzugehen: Dreiecke und Vierecke zu unterscheiden, stellt kein Problem für Vorschulkinder dar. Ingrid Pramling forderte deshalb eine Veränderung in der Didaktik:
Man sollte vom allgemeinen Konzept weg, hin zur konkreten Form kommen. Man sollte zum Alltag kommen, um das allgemeine Konzept konkret fassbar zu machen.
Insbesondere das Basteln des Thermometers kommt dieser Aufforderung nach. Die Erfahrung beim Basteln eines Thermometers macht es einem Kind leicht, abstrakte Zahlen mit der eigenen Erfahrung zu verbinden. Für die Bildungsförderung sind genau diese Vorstellungen von Bedeutung. Man spricht in der Psychologie auch von intuitiven Theorien. Was ist damit gemeint? Sowohl Erzieherinnen als auch Kinder verfügen über jeweils eigene intuitive Theorien.
Solange ein Kind in seiner intuitiven Theorie bleibt, dass Basteln nichts mit Wissen oder Lernen zu tun hat, lernt es dabei auch nichts. Und nicht nur das: Kinder lernen dann auch nicht, wie man überhaupt lernt. Worauf es ankommt ist: Kinder müssen so basteln, dass sie dabei lernen, wie man lernt.
Natürlich stellt sich damit die Frage, ob diese Einsicht nicht auch für größere Kinder und Erwachsene wichtig ist. Selbstverständlich: Auch Erwachsene können letztlich nur durch praktische Erfahrungen allgemeine Konzepte verstehen.
Dennoch: Erwachsene haben es schwerer als Vorschulkinder. Sie sind schon daran gewöhnt, dass Theorie und abstrakte Begriffe die hohe Schule der Weisheit sind. Ihre Denkstrukturen haben sich nach diesem jahrtausende alten Weltbild geformt. Manchem Erwachsenen mag es von sich aus gelingen, sein eigenes Denken umzuformen. Aber die Chancen, im Vorschulalter den Grundstein dafür zu legen, praktisch denkende Menschen zu bilden, ist sehr viel größer.
Quelle: Ingrid Pramling, Learning to Learn. A Study of Swedish Preschool Children (Recent Research in Psychology), Heidelberg 1990
es gibt auch andere
es gibt auch andere sachen.
thermometer ist schwierig mit glaskolben und kochendes wasser, eiswürfel gehn ja noch.
Ja es hat bestimmt viel
Ja es hat bestimmt viel Arbeit dahinter gesteckt diesen langen text zu schreiben, aber ich finde man hätte einen kürzeren und leichteren text schreiben können aber es geht wohl wenn man alles hat und so
😀
Die Anleitung ist ziemlich
Die Anleitung ist ziemlich kurz könnte länger sein…
ich finde es cool!!!!!!
ich finde es cool!!!!!!
naja
naja
finde ich auch gut, aber wer
finde ich auch gut, aber wer hat schon einen glaskolben zuhause also ich nicht….
Was ist ein glaskolben
Was ist ein glaskolben
langweiliger gehts
langweiliger gehts nicht!!!!!!!!!!
leider funktioniert das
leider funktioniert das Thermometer aber so nicht!
Joa – aber eine wirklich
Joa – aber eine wirklich neue Erkenntnis ist das doch jetzt nicht?
okay, find ich auch
okay, find ich auch
Find isch gut
Find isch gut
ich denke da hat viel Arbeit
ich denke da hat viel Arbeit dahintergesteckt, den Text zu schreiben und zu veröffentlichen.
Höchswahrscheinlich, man
Höchswahrscheinlich, man sieht auf jeden fall dass mühe dadrin ist.
cool!!!!!!!!!!!
cool!!!!!!!!!!!